Der alte Weg

Der alte Weg bezeichnet den europäischen Schamanismus, der bei den nordischen Völkern Seiðr, bei den Balten Rasa genannt wird, hierzulande auch als Zauberei und Hexerei bezeichnet wird. Leider sind die Begriffe Hexe oder Zauberer in der Vergangenheit negativ behaftet worden. Schlicht ausgedrückt nach ethnologischem Sinne – Schamanismus oder Schamanentum.
Vielen Menschen mag es nicht bekannt sein, dass einst auch in der europäischen Kultur der Schamanismus fest verankert war. Etwas allgemein gehalten kann gesagt werden, dass von der Eis über die Steinzeit, Bronzezeit bis in unsere Tage sog. Volksbräuche ein Zeugnis davon ablegen. Berichte über Zauberei und Hexerei im frühen Mittelalter weisen typische schamanische Praktiken auf und in den Eddas haben wir bisweilen eindeutige Hinweise.
In der Germania des Tacitus werden diese Praktizierenden als Priester bezeichnet. Dies scheint allerdings eine irreführende Übersetzung des Wortes „sacerdos“ zu sein, denn richtig übersetzt lautet der Begriff geweihte oder heilige Männer und Frauen – buchstäblich „den Göttern geweihte“ (von sacer/sacra) und genau das sind Schamanen weltweit!
Der alte Weg ist ein Weg der Freude und der Lebenslust. Wenn die heutigen Heiden von der „Naturreligion“ sprechen, sehe ich das immer etwas skeptisch, denn „Religion“ ist heutzutage oft sehr negativ belegt.
Kennst Du sicher:
In der Kirche wird eine Messe „gefeiert. Feiern geht anders, ganz sicher, oder? Da gehört Spaß zu, Essen und Trinken, Tanzen und Lachen. Das sollte fühlbar sein auf allen Ebenen. Das Göttliche feiern, anerkennen und erkennen ist nicht nur für einige Berufene bestimmt.
Der alte Weg ist ein Weg, der im Leben Platz hat, der es durchdringt und ihm neue Richtung geben kann. Und dafür braucht es maximal jemand, der bei der Orientierung hilft.
In den, ich nenn sie jetzt mal Wald- und Druiden Schulen, wurden auch in unseren Breitengraden vor tausenden von Jahren Mysterien weitergegeben, die heute noch Gültigkeit haben.
Heute wie seinerzeit gab es Geburt und Tod und das betraf alles Lebende auf Mutter Erde, es betraf die Natur im Wandel des Jahres. Alles läuft immer noch im natürlichen Zyklus der niemals endet.
Und damals wie heute ist auch das Göttliche, und nicht nur das, in allem, was ist, vielleicht ein wenig mehr „hinter den Schleiern“ verborgen, aber durchaus und jederzeit erfahrbar, wenn man sich darauf einlässt.
Die Zusammenhänge und das Wechselspiel von „unten und oben“, „innen wie außen“ wurden in früheren Zeiten nicht nur erklärt, sondern ergründet. Das betraf nicht nur unsere „kleine Welt“, sondern auch unser Zusammenspiel und unsere Wechselwirkung mit dem ganzen Universum und mit der göttlichen Welt. Das Wissen über die wiederkehrenden Zyklen (die großen und die kleinen) wurde vermittelt.
Niemand hatte Angst vor dem Tod, war er doch gleichzeitig ein Übergang in etwas Neues und auch dort unterlag man dem zyklischen Wandel. Jeder wusste das. Niemand erwartete ein Himmels- oder Höllengericht.
Das Wissen darüber, dass alles mit allem verbunden ist, war genauso präsent wie der Zugang zu allem, was da kreuchte und fleuchte. Zugang zu den anderen Welten wurde genauso gelehrt wie der äußerst wichtige Zugang in die eigene, innere Welt.
Und natürlich wurde das Wissen um die Pflanzen und Kräuter, Steine und Mineralien sowie deren Wirkkraft und -weise gelehrt.
Und dieses Wissen kam nicht nur aus langer Beobachtung, sondern insbesondere aus der Kommunikation mit den lebendigen Wesen und Seelen in allem was ist.
Wer nicht in der „Druiden schule“ war lernte von den Alten, den Märchenerzählern, Barden und Spielleuten. In ihren Geschichten lagen die Wahrheiten über das Leben und den Tod, den ewigen Rhythmus des Ein- und Ausatmens.
Vieles von dem ist uns heute nicht mehr präsent, wir wurden gründlich von unseren Wurzeln abgeschnitten, auf das säuberlichste wurden sie mit Stumpf und Stiel herausgerissen. Die alten Kräfte wurden verleugnet, bekämpft bis aufs Blut, verdrängt und oftmals leider auch vergessen.
Aber sie sind noch da, warten auf UNS, dass wir sie wieder herbeirufen.
Der alte Weg ist der Weg der Magie, des Zaubers der „anderen Welten“, der inneren und natürlich der Götter-Welt.
Und so schauen wir heute auf die Menschen und ihren wunderbaren Planeten und können eigentlich nur noch den Kopf schütteln darüber, was aus uns geworden ist.
Nur noch, was wissenschaftlich beweisbar ist, wird als wahr und richtig anerkannt, alles andere verlacht, verspottet, verleugnet.
Und doch sind immer mehr Menschen auf der Suche, spüren den inneren Ruf und das Gefühl „da ist noch was“ …
Die großen Religionen geben offensichtlich nicht mehr die Antworten, nach denen Menschen suchen, ist doch das meiste der heiligen Mysterien aus nahezu allen Religionen entfernt worden.
Das zeigt der Run auf die ausufernde Esoterik-Szene mit allen Stilblüten, die auch die zwischenzeitlich hervorgebracht hat.
Und so zeigt die heutige Zeit mehr denn je, dass etwas Neues entstehen muss. Dass wir uns erinnern müssen. Dass die alten Einweihungswege immer noch funktionieren, die uns für immer verändern und doch zu dem machen, was wir wirklich sind!
Unter dem Verständnis der großen Zyklen gibt es unseren eigenen inneren Zyklus, gilt es innere Pfade und Wege zu beschreiten, jede Frau und jeder Mann sollte das tun.
Unsere heutigen sogenannten „Lebenskrisen“ sind immer ein Aufruf unserer Seele, den Weg nach innen zu beschreiten. Uns einzulassen auf unseren eigenen „inneren“ Tod, um verändert wieder geboren zu werden.
Desto williger wir diesem Weg folgen, desto einfacher ist er zu gehen.
Das kann man dann „die eigene Bestimmung finden“ nennen. Eine Begegnung mit unserem Schicksal, uns selbst.
Dafür stehen uns die alten, immerwährenden, ewigen Kräfte zur Verfügung, die uns leiten, schützen und unterstützen, die Kräfte unserer Ahnen und Helfer in den „anderen Welten“, der Göttin und des Gott.
Das dauert seine Zeit, aber wer mit Geduld und Hingabe diesen Weg geht, wird belohnt.
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